Open Access in der Medienwissenschaft – Akteur*innen, Chancen, Herausforderungen
Main Authors: | Kammerer, Dietmar, Dang, Sarah-Mai |
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Format: | info Proceeding eJournal |
Bahasa: | deu |
Terbitan: |
, 2020
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Subjects: | |
Online Access: |
https://zenodo.org/record/4088662 |
Daftar Isi:
- Die kulturwissenschaftliche Medienwissenschaft ist in Deutschland in den 1970er Jahren vor allem entstanden auf dem Nährboden der Literaturwissenschaft, hat ihre Begriffe und Methoden aber auch aus der Theaterwissenschaft, der Kunstgeschichte und der Philosophie entlehnt. In Bezug auf Open Access ist die Situation in der deutschsprachigen Medienwissenschaft vor allem durch vereinzelte, kleinere und größere OA-Projekte und -Initiativen charakterisiert. Zu nennen sind hier beispielsweise die von der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) herausgegebene „Zeitschrift für Medienwissenschaft“, die seit geraumer Zeit unter einer CC-Lizenz veröffentlicht wird und ohne APCs auskommt oder der von Wissenschaftler*innen geführte Verlag meson.press (https://meson.press), der sich auf medienwissenschaftliche Monographien spezialisiert und Teil des ScholarLed-Konsortiums (https://scholarled.org/) ist. Des Weiteren spielen die 2017 und 2019 gegründeten medienwissenschaftlichen Repositorien media/rep/ (https://mediarep.org) und MediArXiv (https://mediarxiv.org) zunehmend größere Rollen in der Fachgemeinschaft. Andererseits gibt es eine Reihe von (endogenen wie exogenen) Faktoren, die einer Open-Access-Transformation entgegenstehen. Hierzu ist etwa der Umstand zu zählen, dass Monographien, die in der Fachkultur eine wichtige Rolle spielen, nach wie vor von OA-Förderprogrammen bestenfalls stiefmütterlich behandelt werden. Dazu zählt auch, dass viele Publikationsorgane der Medienwissenschaft ohne feste Redaktionsstellen auskommen müssen und von Wissenschaftler*innen nur zusätzlich zu ihren sonstigen Verpflichtungen in Forschung und Lehre betrieben werden. Das führt unserer Erfahrung nach zu einem Informationsdefizit auf Seiten der Redaktionen, was zentrale Tools des Open Access – etwa DOAJ – betrifft. Eine weitere Schwierigkeit besteht in den spezifischen Gegenständen der Medienwissenschaft – etwa in den Beschränkungen, die das Urheberrecht der Filmanalyse auferlegt. Und nicht zuletzt steht eine grundlegende Skepsis gegenüber neuen und digitalen Erscheinungsorten und -weisen der raschen Nutzung von OA-Angeboten entgegen. Der Vortrag wird die Situation für Open-Access in der Medienwissenschaft darstellen, zentrale Akteur*innen und Initiativen benennen und Chancen wie Herausforderungen für die Open-Access-Transformation auch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit OA-Projekten (u.a. filmwissenschaft.umsonst und oabooks.de) skizzieren.