STRUKTUREN UND KOLLABORATIONSFORMEN ZUR VERMITTLUNG VON DATA-LITERACY-KOMPETENZEN -- Stand der Forschung

Main Authors: Dr. Jens Heidrich, Pascal Bauer, Daniel Krupka
Format: info publication-workingpaper Journal
Terbitan: , 2018
Online Access: https://zenodo.org/record/1408600
Daftar Isi:
  • Hintergrund und Zielsetzung Data Literacy ist die Fähigkeit, Daten auf kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden (Ridsdale et al. 2015). Dazu gehören eine ganze Reihe von Einzelkompetenzen – vom Schaffen des grundlegenden Bewusstseins bis hin zu ethischen und rechtlichen Fragestellungen. Data Literacy ist eine zentrale Kompetenz für die Digitalisierung und die globale Wissensgesellschaft in allen Sektoren und Disziplinen. Angesichts der zunehmenden Menge und der Verfügbarkeit von Daten stellt sich die Herausforderung, mit den Daten Wissen zu generieren und fundiert Entscheidungen treffen zu können. Hierfür sind einerseits spezialisierte Fachkräfte von Nöten, die so genannten Data Scientists, welche sich auf den Umgang mit Big Data konzentrieren. Andererseits wird heutzutage in allen Sektoren und Fächern bis hin zum gebildeten Bürger ein gewisses Grundwissen im Umgang mit Daten und entsprechenden Werkzeugen zur Datenverarbeitung gefordert, um datengestützt arbeiten und wohlfundierte Entscheidungen treffen zu können. Data Literacy wird somit zu einer zentralen Kompetenz für das 21. Jahrhundert, die es systematisch im Rahmen der Bildung – insbesondere an Hochschulen – in die Curricula zu integrieren und nachhaltig zu vermitteln gilt. Der vorliegende Bericht fasst den Stand der Forschung für den Aufbau von Strukturen und Kollaborationsformen zur erfolgreichen Vermittlung von Data-Literacy-Kompetenzen zusammen. Er ist im Rahmen einer Studie entstanden, welche das Ziel verfolgt, umsetzbares Wissen für Hochschulen und Fächer für die Curriculum-Entwicklung im Hinblick auf Data Literacy zusammenzustellen. Die folgenden Leitfragen werden von der Studie primär betrachtet und waren auch der Ausgangspunkt für die Zusammenstellung des Forschungsstands: 1. Was wird unter Data Literacy verstanden und welche Schwerpunkte sind relevant? 2. Wie wird Data Literacy in Disziplinen und Curricula integriert und wie schafft man Anreize für Lehrende? 3. Was ist ein fachübergreifendes Set an Basiskompetenzen und was sind Spezialkompetenzen? 4. Welche Anforderungen ergeben sich an die Absolventinnen und Absolventen für Gesellschaft, Arbeitsmarkt und Wissenschaft? 5. Was sind Faktoren des Erfolgs und Misserfolgs der curricularen Implementierung? Die Studie wurde gemeinschaftlich von der Gesellschaft für Informatik und dem Fraunhofer IESE durchgeführt: Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) stellte sicher, dass die Studie die verschiedenen Perspektiven auf das Thema Data Literacy ausreichend abdeckt. Dazu wurde im Rahmen der Task Force „Data Science“ ein interdisziplinärer Studienbeirat/Expertenkreis, zusammengestellt, der die Arbeit der Studie fachlich begleitet und als Impulsgeber fungiert. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) war für die operative Durchführung der Studie in enger Abstimmung mit dem Expertenkreis verantwortlich. Als Mitglied der Fraunhofer-Big-Data-Allianz und Mitanbieter eines zertifizierten Data-Scientist-Lehrgangs besteht ein direkter Einblick und Zugriff auf Lessons Learned und Best Practices im Bereich der industriellen Weiterbildung. Darüber hinaus beschäftigt sich das IESE seit Gründung im Jahre 1996 mit empirischen Vorgehensweisen im Kontext Systems Engineering und bringt Erfahrung bei der Durchführung verschiedener nationalen und internationalen Studien mit. Die Studie wurde vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) ausgeschrieben, beauftragt und finanziert. Das HFD dient als unabhängige nationale Plattform für Innovation und Kompetenz und informiert, berät und verbindet Hochschulen und Entscheidungsträger im Bereich der Bildung für das digitale Zeitalter. Es wurde 2014 als gemeinsame Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gegründet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Studie wurde maßgeblich durch die Arbeitsgruppe (AG) „Curriculum 4.0“ des HFD betreut. Diese erarbeitet übergreifende Elemente der Curriculum-Entwicklung vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Zwischenergebnisse der Studie wurden im Rahmen der Regeltreffen der AG vorgestellt und diskutiert.