UNESCO Biosphäre Entlebuch und Parc Adula im Vergleich: Inwiefern beeinflussten die Abgrenzung der Region sowie der Entstehungsprozess den Erfolg bzw. Nicht-Erfolg?

Main Author: Aregger, André
Format: info publication-thesis Journal
Terbitan: , 2017
Subjects:
Online Access: https://zenodo.org/record/1069003
Daftar Isi:
  • Zwei periphere, strukturschwache Regionen im Südwesten des Kantons Luzern und im Grenzgebiet der Kantone Graubünden und Tessin haben dieselbe Vision - Inwertsetzung der vorhandenen Naturund Kulturlandschaft, verbunden mit einer wirtschaftlichen Regionalentwicklung. Während es der „UNESCO Biosphäre Entlebuch“ erfolgreich gelungen ist, ein Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung und mittlerweile mit internationaler Ausstrahlung zu werden, lehnte es die Stimmbevölkerung rund um den geplanten Nationalpark „Parc Adula“ ab, denselben Weg einzuschlagen. Diese Ablehnung gab Anlass zur Frage, inwiefern die Abgrenzung einer Region sowie der Entstehungsprozess den Erfolg bzw. eben den Nicht-Erfolg beeinflussen. Die vergleichende Analyse kommt zum Schluss, dass der Einfluss indirekt erfolgt: 1. durch die Identifikation mit dem Raum, 2. durch ein Schlüsselereignis, welches den Willen zur Regionsbildung auslöst, 3. durch die Frage, ob es sich um einen funktionalen Raum handelt und 4., ob äussere Einflüsse auf den Prozess wirken. Wenn man von Abgrenzung einer Region spricht, steht die Frage nach der Identifikation mit dem Raum im Vordergrund. Dies, weil Abgrenzung auch Ausgrenzung bedeutet. Während innerhalb der UNESCO Biosphäre Entlebuch und auch geschichtlich bedingt, vom Entlebucher als Menschentyp und dem Entlebuch von einem geschlossenen geographischen Raum gesprochen wird, geht man im Gebiet des Parc Adula von fünf Teilregionen aus. Die Frage nach dem Perimeter war deshalb im Entlebuch wesentlich einfacher. Als weiteres Element war ein Schlüsselereignis bei der UNESCO Biosphäre Entlebuch zentral. Nämlich die Annahme der Rothenthurm-Initiative (Moorschutz) welche bewirkte, dass fast die Hälfe des Entlebuchs unter Schutz gestellt wurde. Der Parc Adula wurde durch die von Pro Natura lancierte Kampagne „Gründen wir einen neuen Nationalpark!“ initiiert. Ein Park (sei es Regionaler Naturpark oder Nationalpark) wird von Menschenhand geschaffen. Die Regionsbildung hängt deshalb davon ab, ob die Menschen innerhalb dieses Raumes in Abhängigkeit zueinander stehen oder nicht. D.h. es stellt sich die Frage, ob die Abgrenzung ein funktionaler Raum darstellt. Dies stärkt wiederum die Identität mit der Region und sie lässt sich zum einen besser bilden und zum anderen besser entwickeln. Sind Akteure in der Region tätig, welche eine Region bilden und diese entwickeln wollen, besteht durchaus die Gefahr, dass dies durch äussere Einflüsse erschwert wird. Sei es in Bezug auf den Entstehungsprozess oder in Bezug auf den Zweck, den die Region erfüllen soll. Es ist deshalb davon auszugehen, dass Regionsbildung im Sinne eines Kreislaufes abhängig ist von einem funktionalen Raum und von authentischen Ideen zur Regionalentwicklung. Diese gelingt, wenn die Prozessgestaltung optimal konzipiert ist und ist nachhaltiger, wenn dazu ein partizipativer Prozess gelebt wird, ehrlich erfolgt, ergebnisoffen und von Dauer ist.
  • + Code Diss LU: hslusa mas gsr + Fussnote: Master-Arbeit MAS of Advanced Studies in Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung, Hochschule Luzern, 2017 + NL-Code: NLLUHSA201712